Microsoft und weitere Technologiegiganten haben beschlossen, Entwicklern und Open-Source-Anwendern die Möglichkeit zu bieten, Probleme mit der GPLv2-Konformität zu beheben, anstatt sie zu verklagen.

Am Montag, den 20. März, versprach Microsoft, dass jeder, der seinen urheberrechtlich geschützten Open-Source-Code nicht einhält, nicht verklagt wird, solange er sich so schnell wie möglich daran hält. Der Code, den diese Vereinbarung abdeckt, ist unter den Lizenzen GPLv2, LGPLv2 und LGPLv2.1 lizenziert.

Microsoft schließt sich zehn Technologieunternehmen an, um Compliance-Probleme zu lösen

Microsoft schloss sich einem Konsortium von zehn wichtigen Technologieunternehmen an, um Compliance-Probleme einvernehmlich zu lösen. Der Umgang mit dieser Art von Problemen ist in der 2007 veröffentlichten GPLv3 fest verankert. Linux und wichtigere Projekte verwenden immer noch die GPLv2, die keine Bestimmungen für den Umgang mit solchen Problemen enthält. Weitere Open-Source-Organisationen wie Open Source Initiative oder Free Software Foundation behaupten, dass die Compliance-Probleme aus der Verwirrung über die Lizenzbedingungen resultieren.

Bereits im November 2017 erweiterten Facebook, Google, Red Hat und IBM den GPLv3-Ansatz für Lizenz-Compliance-Fehler auf den Software-Code, der unter den betroffenen Lizenzen verwendet wird. Jetzt sind Microsoft und fünf weitere Unternehmen, Cisco, HPE, CA Technologies, SUSE und SAP, hinzugekommen.

Microsoft möchte Entwicklern das Erstellen exquisiter Produkte erleichtern

Erich Andersen, Vice President und Chief IP Counsel von Microsoft, erklärte, das Unternehmen wolle es Entwicklern erleichtern, großartige Inhalte mit den in der Community verbreiteten Lizenzen zu erstellen, ohne sich allzu große Sorgen darüber machen zu müssen, dass ein Schritt zur Einhaltung der Lizenzbestimmungen ausbleibt. Microsoft möchte dazu beitragen, eine Industrienorm für dieses entscheidende Thema zu entwickeln, die zu einer verstärkten Zusammenarbeit und Innovation unter den Mitgliedern der Linux-Community führt.

Warum ist dieses plötzliche Linux-Interesse so groß?

Es gibt einen starken Grund für das Interesse von Microsoft an Linux. Die Einnahmen aus Windows und Office sind zurückgegangen, und die Einnahmen aus Azure haben sich fast verdoppelt, was dazu geführt hat, dass Microsoft zu einem bedeutenden Linux-Anbieter geworden ist. Nach den neuesten Statistiken verwenden 40% aller virtuellen Maschinen unter Azure Linux.